Änderung der Berner Konvention - EU will leichteren Abschuss von Wölfen

Von t-online

30.11.2024

Naturschützer finden, der Wolf könne sich ruhig weiter vermehren. Die EU will das hingegen verhindern. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Wölfen will die EU einen schnelleren Abschuss der Tiere ermöglichen. Eine Mehrheit der 27 EU-Staaten spricht sich dafür aus, jetzt einen wichtigen Schritt dazu zu gehen: Die EU-Kommission will am Dienstag offiziell vorschlagen, den Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention von "streng geschützt" auf "geschützt" herabzusetzen. Auch Deutschland stimmte im September dafür.

Die Berner Konvention haben neben der EU auch Staaten wie die Türkei, Marokko und die Schweiz unterschrieben. Mit einer Änderung der Konvention wäre die Grundlage für eine geänderte Naturschutz-Richtlinie der EU gelegt. Der Wolf bliebe dann zwar weiter eine geschützte Art bleiben, ein sogenanntes Bestandsmanagement könnte aber bisher geltende Ausnahme- und Einzelfallregelungen ablösen. Der Prozess bis dahin dürfte allerdings noch mehrere Monate dauern. (weiterlesen)

 
 
 
 
 
 
 

BfN veröffentlicht veraltete Wolfszahlen

27. November 2024 (DJV) Berlin

270 statt 209 Rudel: DJV kritisiert Wolfspolitik auf Basis veralteter Zahlen. Nutztierrisse sind zuletzt um knapp ein Drittel gestiegen auf über 5.700 Tiere. Regional differenziertes Bestandsmanagement muss umgesetzt werden.

Bei den BfN-Wolfszahlen fehlt der komplette Wolfsnachwuchs aus dem Jahr 2024 und damit die aktuelle Anzahl der Rudel.
Bei den BfN-Wolfszahlen fehlt der komplette Wolfsnachwuchs aus dem Jahr 2024 und damit die aktuelle Anzahl der Rudel. (Quelle: Rolfes/DJV)

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat jetzt Bestandszahlen zum Wolf als neu veröffentlicht, die bereits anderthalb Jahre alt sind. Demnach soll es 209 Rudel, 46 Paare und 19 sesshafte Einzeltiere in Deutschland geben. Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisiert, dass auf Basis dieser veralteten Zahlen eine verfehlte Wolfspolitik betrieben wird. Es fehlt der komplette Nachwuchs aus dem Jahr 2024 und damit die aktuelle Anzahl der Rudel. Ein Beispiel: In Niedersachsen soll es laut BfN nur 48 Rudel geben, die tagesaktuelle Landesstatistik weist allerdings bereits 55 Rudel aus. Laut DJV-Hochrechnung gab es bundesweit im Sommer 2024 etwa 270 Rudel – bei einer realistischen Zuwachsrate von 25 Prozent pro Jahr. Die Zahl gerissener Nutztiere wächst von einem Rekord zum anderen. Innerhalb nur eines Jahres stieg sie um 31 Prozent auf insgesamt 5.727 Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde im Jahr 2023.

"Die Menschen bekommen systematisch veraltete Zahlen aufgetischt. Das trägt wesentlich dazu bei, dass diese ihr Vertrauen in staatliches Handeln verlieren und vor allem im ländlichen Raum die Akzeptanz schwindet, sogar der gesellschaftliche Frieden ist gefährdet", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Alles dem Schutzstatus einer Art unterzuordnen, die als Großraubtier an der Spitze der Nahrungspyramide steht und bewiesen hat, dass sie in unserer Kulturlandschaft prima zurechtkommt, gefährde außerdem die Artenvielfalt, insbesondere bei den weidegebundenen Pflanzengesellschaften. Diese hätten aber offensichtlich in den Umweltministerien keine Lobby, so Dammann-Tamke weiter. Angesichts der weiterhin ungelösten Zielkonflikte von Herden- und Deichschutz sowie Wolf sinkt laut DJV in manchen Regionen die Bereitschaft dramatisch, sich am Wolfsmonitoring zu beteiligen oder Nutztierrisse zu melden.

Der DJV fordert das Bundesumweltministerium auf, den Weg frei zu machen für ein regional differenziertes Bestandsmanagement. Herdenschutz allein reicht nicht mehr aus. Eine vom BfN zurückgehaltene Populationsstudie zum Wolf muss ebenfalls umgehend veröffentlicht werden.

Mehr zum Thema Wolf auf jagdverband.de/wolf.

 
 
 
 
 
 
 

Der Weg zur ersten Jagdmöglichkeit – Auf Kontakte zu Jagdpächtern kommt es an!

Der Wunsch, den Jagdschein zu erlangen, ist ungebrochen. Die Jagdschulen boomen, die Jagdausrüster verzeichnen jährlich neue Umsatzrekorde. Doch der Weg zur praktischen Jagdausübung ist für Jungjäger ohne Kontakte zu Jagdpächtern steinig.

Das Deutsche Jagdportal hat sich in den letzten 10 Jahren auf das Anbieten und das Suchen von Jagdverpachtungen und Begehungsscheinen im Internet einen Namen gemacht.

Dass der Einstieg in das aktive Jagen, insbesondere für Quereinsteiger ohne jagdliche Kontakte schwierig ist, ist hinlänglich bekannt. Der Boom bei den Jagdschulen bei gleichbleibender Reviermenge erschwert das Finden einer Jagdmöglichkeit zusätzlich. Zudem fehlt den Jungjägern an Jagderfahrung und Schussroutine, insbesondere beim Ansprechen und Erlegen, ohne die aber eine praktische Jagd nicht möglich ist. Zusätzlich zur Jagdmöglichkeit wird daher oft ein Lehrprinz gesucht, der diese Erfahrungsdefizite durch eine praktische Jagdausbildung ausgleichen soll.

In diesem Artikel will ich allen Jungjägern, die über eine Jagdmöglichkeit in Form eines Begehungsscheines einen Jagdpächter und Lehrprinzen suchen, einige Tipps bei der Anzeigengestaltung und Platzierung derselbigen geben.

Zunächst muss man wissen, dass nur 18 % der Jäger Jagdpächter oder Mitpächter eines Reviers sind. Zwar verfügen viele revierlose Jäger über ein immenses Wissen über die praktische Jagd, solange sie aber kein eigenes Revier besitzen, können sie keinem Jungjäger eine praktische Ausbildung oder eine Jagdmöglichkeit anbieten. Alleiniger Anbieter von Jagdmöglichkeiten ist der Jagdpächter. Dem Kontakt zum Jagdpächter kommt also eine Schlüsselrolle zu!

Der Jagdpächter, scheu wie ein Reh (weiterlesen)

 
 
 
 
 
 
 
 

DJV bemängelt veraltete Wolfszahlen

21. November 2024 (DJV) Berlin

Die Initiative für Großraubtiere in Europa ist gegen Herabstufung des Schutzstatus für Wolf. DJV kritisiert Hinhaltetaktik und verweist auf rasant steigende Zahl von Wölfen und Rissen in Deutschland.

DJV kritisiert, dass die Europäische Union und Deutschland mit veralteten Wolfszahlen argumentieren.
DJV kritisiert, dass die Europäische Union und Deutschland mit veralteten Wolfszahlen argumentieren. (Quelle: Bernhardt/DJV)

Die Initiative für Großraubtiere in Europa (LCIE) hält eine Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf in Europa für voreilig. Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisiert in diesem Zusammenhang, dass sowohl in der Europäischen Union als auch in Deutschland mit veralteten Zahlen für den Wolfsbestand argumentiert wird. Das Bundesumweltministerium geht derzeit von bundesweit 184 Rudeln aus – Stand: Sommer 2022. Laut DJV-Hochrechnung gab es allerdings bereits im Sommer 2024 etwa 270 Rudel bei einer Zuwachsrate von 20 bis 25 Prozent pro Jahr.

"Politik und Wissenschaft verspielen mit ihrer Hinhaltetaktik das Vertrauen der Bevölkerung im ländlichen Raum zusehends, das regional differenzierte Bestandsmanagement bleibt ein leeres Versprechen", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Die Zahl getöteter Nutztiere steige in Deutschland von Jahr zu Jahr drastisch an, so Dammann-Take weiter. Die LCIE hingegen behauptet, dass sich seit dem Schweizer Antrag für eine Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf im Jahr 2022 weder die Zahl der Wölfe noch die Zahl der Nutztierrisse wesentlich verändert habe. In Deutschland ist die Zahl der Risse allerdings innerhalb nur eines Jahres um 31 Prozent gestiegen – auf insgesamt 5.727 Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde im Jahr 2023.

Der DJV fordert das Bundesumweltministerium auf, umgehend die Wolfszahlen für 2023 zu veröffentlichen, die bereits vor Wochen von der zuständigen Ländergruppe zusammengetragen wurden. Eine vom Bundesamt für Naturschutz seit Monaten zurückgehaltene Populationsstudie zum Wolf muss ebenfalls umgehend veröffentlicht werden. "Die Studie nicht zu veröffentlichen schürt weiter das Misstrauen, ob das Bundesumweltministerium den Koalitionsvertrag in Sachen Wolf wirklich umsetzen will", sagte Dammann-Tamke.

Mehr zum Thema Wolf auf jagdverband.de/wolf.

 
 
 
 
 
 

Deutsches Jagdportal Jagdnachrichten

 
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WALD MIT WILD I Unterwegs mit Marie Hoffmann

15.11.2024

Für Stadtbewohner ist er Mythos, für Freizeitsportler Sehnsuchtsort, für Waldbesitzer ist er Altersvorsorge, und für Großsäugetiere ist der letzte Rückzugsort: der deutsche Wald. Deutschlands bekannteste Agrar-Influencerin Marie Hoffmann ist durch die halbe Republik gereist, um sich den „Wald-Wild-Konflikt“ aus Sicht verschiedenster Betroffener erklären zu lassen – und ob diese sich noch mehr, oder doch lieber weniger Wald und Jagdgesetze wünschen.

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Deutscher Jagdrechtstag gibt Empfehlungen zu aktuellen jagdrechtlichen Entwicklungen

15. November 2024 (DJV) Berlin

Kürzlich in Kraft getretene Änderungen des Waffenrechts im Fokus der Beratungen. Weitere Themen: Wolf, Landesjagdgesetz Rheinland-Pfalz und Bundeswaldgesetz. Jagdrechtstag 2024 tagte diesmal in Nordrhein-Westfalen.

Im Fokus des DJRT 2024: Waffengesetzänderungen, Wolf, Landesjagdgesetz RLP und Bundeswaldgesetz.
Im Fokus des DJRT 2024: Waffengesetzänderungen, Wolf, Landesjagdgesetz RLP und Bundeswaldgesetz. (Quelle: TingeyInjuryLawFirm/Unsplash/DJV)

Der Deutsche Jagdrechtstag hat in der vergangenen Woche im nordrhein-westfälischen Sundern seine Empfehlungen zu aktuellen jagdrechtlichen Entwicklungen abgegeben und jetzt veröffentlicht. Diese betreffen unter anderem die Änderung des Waffengesetzes und beim Landesjagdgesetz Rheinland-Pfalz, den Schutzstatus des Wolfes sowie das Bundeswaldgesetz.

Im Fokus der aktuellen Beratungen standen die gerade in Kraft getretenen Änderungen des Waffenrechts. Besonders problematisch sahen die Teilnehmer die erheblichen Schwierigkeiten bei den ausgeweiteten Messerverboten und die zusätzlichen bürokratischen Hürden bei der Erteilung von Jagdscheinen und waffenrechtlichen Erlaubnissen. Kritik gab es für den Bundesgesetzgeber, der bei der jüngsten Novelle des Waffengesetzes die mehrfach abgegebenen Empfehlungen des Deutschen Jagdrechtstages nicht berücksichtigt hat.

Der Deutsche Jagdrechtstag begrüßt die vom EU-Umweltministerrat geforderte Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes. Als Konsequenz müsse jetzt die FFH-Richtlinie an die Berner Konvention angepasst werden. Der Jagdrechtstag empfiehlt außerdem, das Bestandsmanagement des Wolfes auf Basis der dann geänderten FFH-Richtlinie im Bundesjagdgesetz zu regeln.

Weitere Vorträge gab es unter anderem zum Jagdpachtrecht, zu Forstzertifizierungen, zu aktuellen Entwicklungen in den Bundesländern, dem Bund und Europa sowie zum Wildschadensersatzrecht.

Im Rahmen des jährlich tagenden Deutschen Jagdrechtstages beraten Vertreter von Anwaltschaft, Justiz, Behörden und Politik zu aktuellen Entwicklungen im Jagdrecht.

 
 
 
 
 
 
 
 

Pilotprojekt wildökologische Raumplanung: Folgeveranstaltung in Niedersachsen

13. November 2024 (DJV) Berlin

Informationsveranstaltung mit Interessenvertretern und Landnutzern. Ganzheitliches Wildtiermanagement soll Wildschäden verhindern und gleichzeitig den Lebensraumansprüchen von Rotwild gerecht werden.

WÖRP als Lösungsansatz für Wildtier-Mensch-Nutzungskonflikte.
WÖRP als Lösungsansatz für Wildtier-Mensch-Nutzungskonflikte. (Quelle: Rolfes/DJV)

Rund 25 Vertreter von Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Jagd trafen sich Anfang November zum Workshop "Wildökologische Raumplanung" im niedersächsischen Dedelstorf-Oerrel, Landkreis Gifhorn. Ziel des Pilotprojektes ist es, Wildtier-Mensch-Nutzungskonflikte in unserer Kulturlandschaft zu lösen. Die Informationsveranstaltung war das zweite Treffen dieser Art. Den Auftakt gab es Anfang August auf Gut Klepelshagen der Deutschen Wildtier Stiftung in Mecklenburg-Vorpommern.

Mit verschiedenen Fachvorträgen und in Diskussionsrunden wurden das Konzept WÖRP und der aktuelle Stand zur lokalen waldbaulichen und wildökologischen Situation vorgestellt. Wildbiologe und Experte Dr. Florian Kunz von der Universität für Bodenkultur Wien erläuterte die Planungs- und Organisationsstruktur der Wildökologischen Raumplanung und stellte Referenzprojekte aus Österreich vor. Professor Niko Balkenhol von der Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung Wildtierwissenschaften, moderierte die Veranstaltung.

Die Wildökologische Raumplanung ist ein Planungs- und Steuerungsinstrument für das Wildtiermanagement. Im Kontext Klimawandel bietet WÖRP Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Lösung der Wildschadensproblematik. WÖRP unterstützt damit den Umbau zu klimaresilienten Mischwäldern bei Berücksichtigung von wildbiologischen Erkenntnissen für den Erhalt von gesunden Wildbeständen.